10 Fakten zu Wespen in der Schweiz
Fakt 1: Wespenarten
In der Schweiz gibt es zahlreiche verschiedene Wespenarten. In der Regel werden wir mit einer der folgenden 7 Wespenarten konfrontiert:
Gemeine Wespe, Deutsche Wespe, Mittlere Wespe, Sächsische Wespe, Hornisse, Feldwespe und Mörtelwespe (siehe > Wespenbestimmung)
Fakt 2: Wespenstiche
Alle Wespenarten in der Schweiz können stechen - auch mehrmals nacheinander. Am häufigsten stechen die Gemeinen- und die Deutschen Wespen zu. Andere Wespenarten sind meist friedlich und stechen nur dann, wenn man zu nahe an ihr Nest kommt oder wenn sie sich bedroht fühlen.
Ein Hornissenstich ist nicht schlimmer als ein normaler Wespenstich, oftmals reagieren Personen sogar weniger stark auf Hornissenstiche.
Fakt 3: Wespenschutz
In der Schweiz ist keine Wespenart geschützt (siehe Rote Liste / Natur- und Heimatschutzgesetz / Natur- und Heimatschutzverordnung)
Wespenvölker sollten aber trotzdem erhalten werden; denn sie helfen uns dabei, Fliegen, Mücken und andere lästige Insekten zu dezimieren.
Fakt 4: Problemwespen
In der Regel machen uns nur die Deutschen Wespen und die Gemeinen Wespen Probleme: Ihre Völker sind mit mehreren 1000 Wespen pro Nest sehr gross. Zudem sind sie eher aggressiv und kommen gerne zum "mitessen", z.B. wenn Sie zu Hause auf dem Sitzplatz am Essen oder am Grillieren sind.
Fakt 5: Wespen vertreiben
Einzelne Wespen lassen sich zum Beispiel vertreiben, indem man sie mit einem Wasserzerstäuber für Blumen besprüht oder indem man sie mit starken Düften (z.B. mit einer mit Nelken bespickten Zitrone) oder mit Kräutern (Melisse, Lavendel usw.) fernhält. Diese Massnahmen nützen aber in der Regel nur dann, wenn kein Wespennest in unmittelbarer Nähe ist und wenn es sich nicht um Deutsche oder Gemeine Wespen handelt. Die Wespenvölker der Deutschen- und der Gemeinen Wespe sind ab Hochsommer mit über 2'000 Wespen zu gross, um wirkungsvoll abgehalten werden zu können.
Fakt 6: Wespenschäden
Die Wespen verursachen beim Nestbau KEINE Schäden am Gebäude oder an der Baustatik (Balken / Mauerwerk). Sie können aber mit ihren starken Kiefern kleine Mengen an Isolationsmaterial herausbeissen. Das Problem ist bei grossen Nestern - wie z.B. bei Hornissennestern - eher, dass unter dem Nest oft eine braune, übel riechende Flüssigkeit heraustropft. Diese kann Hausfassaden, Fensterbretter oder Böden verfärben und sie riecht sehr penetrant...
Fakt 7: Wespenzuflug
Das Zukleben der Einflugöffnung ins Nest funktioniert in der Regel nicht; die Wespen können sich durch ein Klebeband oder durch Montageschaum hindurchbeissen oder sie bauen sich einfach einen neuen Zugang, sobald der Alte verschlossen wird. Achtung: Greifen Sie nie zu einer offenen Flamme, um Wespen - oder Wespennester zu zerstören. Sie könnten dadurch Ihre Wohnung in Brand stecken!
Fakt 8: Wespenleben
Alle Wespenarbeiterinnen sterben im Winter ab. Nur die Königinnen überleben den Winter und gründen dann im Frühling ein neues Wespenvolk. Die ersten Wespen sind in der Regel die Feldwespen; sie sind ab April aktiv. Am kürzesten leben die Sächsischen Wespen und die Mittleren Wespen; ihre Völker sterben bereits im August wieder auf natürliche Weise ab. Dagegen bleiben uns die Deutschen- und Gemeinen Wespen oft bis in den November hinein erhalten.
Fakt 9: Wespennest
Ein guter Platz für ein Wespennest muss folgende 3 Bedingungen erfüllen: 1) Trockener, warmer Platz, 2) Vor Feinden geschützter Platz, 3) Genügend Futter in der Umgebung (z.B. eine Wiesen oder ein Waldrand mit viel Insekten). Ein Wespennest wird immer nur einmal (vom Frühling bis in den Herbst) bewohnt. Danach bleibt es leer. An guten Plätzen kommen die Wespenköniginnen aber häufig im nächsten Jahr wieder vorbei, um in der Nähe ein neues Nest zu bauen.
Fakt 10: Schädlingsbekämpfer
Hinweis: Viele Feuerwehren haben die Entfernung von Wespennestern nicht mehr im Angebot. Sie benötigen dazu also einen Fachmann.
Warnung: Verzichten Sie auf Internet-Angebote von dubiosen Schädlingsbekämpfern ohne bekannte Adresse! Auch wenn diese sogar mit Ihrem Wohnort als Geschäftssitz Reklame machen, kommen viele dieser "Wespenbekämpfer" aus weit entfernten Ortschaften - oft auch aus dem benachbarten Ausland! Nur schon die Fahrt kostet dann mehrere 100.- CHF. Dazu kommen weitere Kosten, welche teilweise im 4-stelligen Bereich liegen und meistens sofort bar bezahlt werden müssen. Wir hatten schon mehrfach solche überrissenen Rechnungen gesehen. - Leider oft ohne Wirkung / Erfolg da die Ausführung nicht fachgerecht erfolgte. Überprüfen Sie also immer im Telefonbuch, ob an der angegebenen Adresse auch wirklich eine solche Firma existiert. Allenfalls kann Ihnen auch die Gemeideverwaltung Ihres Wohnortes weiter helfen. Diese haben oft Listen von seriösen Firmen zur Wespenbekämpfung in ihrer Umgebung parat. Ein seriöser Schädlingsbekämpfer kann Ihnen auch sagen, um welche Wespenart es sich bei Ihren Tieren handelt und ob eine Entfernung des Wespennestes überhaupt notwendig und sinnvoll ist.